Resilienz

In der Physik wir von Resilienz gesprochen, wenn hochelastische Materilien nach einer Verformung wieder ihre ursprüngliche Form annehmen. Natürlich braucht es im Unterschied zum Menschen alleine schon aus Gründen der Würdigung einen anderen Vergleich als mit einem Material. Und doch zeigt dieser Gedanke, worum es im Kern geht: Um eine Art von Flexibilität, die eine gewisse Widerstandsfähigkeit und die Fähigkeit sich zu zentrieren umfasst. Es geht um die Entwicklung, Nutzung und den Zugang zu den Potenzialen, die Menschen dazu befähigen, Niederlagen, Unglück, Stress und Schicksalsschläge besser und schneller zu meistern. Damit ist Resilienz letztlich ein Schutzschild gegen Belastungen und die Basis für ein gesundes und stressfreies Leben. Und das Beste daran: Resilienz ist keine Charaktereigenschaft, sondern ein Prozess, ein Wechselspiel aus Schutzfaktoren und Risikofaktoren, ganz individuell und vor allem erlernbar!

 

Was macht nun einen resilienten Menschen aus?

 

Forscher fanden heraus, dass für den Aufbau von Resilienz nicht die belastende Situation selbst, sondern vor allem die positive Bewertung dieser Situation eine große Rolle spielt. Ein solides Fundament entsteht oft schon in der Kindheit, nämlich das Grundvertrauen in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten. Resiliente Menschen denken optimistischer und bewahren sich trotz Krisensituationen und Schicksalsschlägen einen positiven Blick. Sie gehen besonders achtsam mit sich selbst um und kümmern sich sowohl um das eigene Wohlergehen als auch um das der anderen. Zudem sorgen sie sich nicht so sehr um die Vergangenheit oder die Zukunft und verfallen damit in kein Katastrophendenken, sondern konzentrieren sich auf das Hier und Jetzt. 

 

Und wie kann ich meine Resilienz nun stärken?

 

Es gibt mehrere Resilienzmodelle. Ein sehr bekanntes ist das von Franziska Wiebel. Die 7 Säulen der Resilienz sind demnach: 

 

Die vier Grundhaltungen:

 

Optimismus: Krisen werden als zeitlich beschränkt gesehen. Die Situation wird positiv, aber auch realistisch eingeschätzt. Ich erkenne positive Aspekte und nehme Möglichkeiten wahr.

 

Akzeptanz: Ich bin dazu in der Lage, Situationen und Dinge, die ich nicht ändern kann, als solches anzunehmen. 

 

Lösungsorientierung: Das Handeln ist zukunftsorientiert. Es geht darum, nicht das Problem zu fokussieren, sondern zielgerichtet die Dinge in den Blick zu nehmen, die im Sinne eine Lösung hilfreich sind. 

 

Bindung: Soziale Beziehungen sind für unser Wohlbefinden enorm wichtig. Ich fühle mich als Teil einer Gemeinschaft und kann helfen und Hilfe annehmen. 

 

Die drei Praktiken zur Umsetzung:

 

Selbstwahrnehmung: Indem ich gut mit mir selbst im Kontakt bin, kann ich Stress leichter wahrnehmen und darauf reagieren. Was nehme ich in mir wahr? Welche Gefühle und Gedanken habe ich?

 

Selbstreflexion: Was machen diese Gefühle und Gedanken mit mir? Und welche innere Haltung wäre jetzt hilfreich? Durch ein regelmäßiges Feedback an mich selbst, kann ich feststellen, ob ich noch auf der richtigen “Spur” bin.

 

Selbstwirksamkeit: Welche ersten kleinen Schritte kann ich in die richtig Richtung umsetzen? Indem ich ins Tun komme, merke ich, dass ich etwas zur Lösung beitragen kann. Und selbst wenn ich etwas nicht ändern kann, so kann ich doch zumindest zu einer anderen Bewertung der Situation kommen und auch damit eine Veränderung in Gang setzen.

 

Natürlich bleibt das Leben ein Abenteuer. Und auch wenn man sehr resilient ist, kann es Schicksalsschläge geben, die einem zunächst den Boden unter den Füßen wegreißen. Aber dass es Faktoren gibt, die einen dazu befähigen, daran nicht zu zerbrechen, sondern wie ein Baum biegsam und flexibel nach dem Sturm wieder in den Ursprungszustand zurück zu kommen - das ist doch wirklich eine beruhigende Aussicht :)

Kontakt

Stefanie Peschel

Praxis für Therapie und Coaching

 

Bürgermeister-Hilker-Str. 6

31812 Bad Pyrmont

Tel.: 0151-12383550

 

stefaniepeschel(at)gmx.de